Besuch bei der Europäischen Energiebörse in Leipzig

26.11.2021

ROCK: Markt für Wasserstoff-Zertifikate soll rasch entwickelt werden

  • Austausch mit Experten der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig
  • Emissionszertifikate benötigen internationale Verlinkung
  • Börsenhandel ist wirksamer Baustein in der Verbindung von Markt und Klimaschutz

LEIPZIG – „Alle Energiethemen müssen europäisch oder eigentlich global betrachtet werden. Der Zertifikatehandel für CO₂-Emissionen funktioniert in Europa, jetzt müssen wir sehen, wie wir die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Länder verlinken oder sogar einheitliche Handelsregeln auf globaler Ebene entwickeln“, betonte der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten im Hessischen Landtag und energiepolitische Sprecher, René ROCK, anlässlich seines Besuchs bei der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. Gemeinsam mit Dr.-Ing. Dr. Tobias Paulun, Chief Strategy Officer, und Robert Gersdorf, Market Policy Expert, Political & Regulatory Affairs, erörterte Rock die Relevanz und Zukunftspläne des Börsenhandels im Energiemarkt.

„Wir Freien Demokraten verbinden Klimaschutz mit Marktwirtschaft, daher ist ein funktionierender Zertifikatehandel für Emissionen ebenso wie die grundsätzliche Börsenaktivität in den Bereichen Strom, Erdgas, Agrar- und Umweltmärkten für uns wichtig. Die EEX gehört in allen wichtigen Handelsmärkten wie Strom, Gas oder CO₂-Zertifikaten zu den weltweiten Top 3 Adressen. Eine Börse hat immer Referenzcharakter und ich sehe mit großem Interesse, dass die Relevanz des Börsenhandels im Energiesektor enorm gestiegen ist. Zudem wird es künftig einen großen Markt für freiwilligen CO₂-Emissionshandel geben, das ist ein großer Zukunftsmarkt“, sagte Rock.

„Es wird wichtig sein, die CO₂-Bepreisung auf andere Bereiche wie Wärme und Verkehr auszuweiten, das ist der beste, wettbewerbsorientierte Ansatz zur Dekarbonisierung. Innerhalb der Europäischen Union sollten wir dabei gegenseitige Anschlussfähigkeit und globale Verlinkung im Sinne einer globalen Klimabörse sicherstellen“, unterstrich Rock. „Die Frage ist, wie wir das schaffen, ohne Bürokratiemonster zu produzieren und es auch für kleinere und mittlere Unternehmen attraktiv zu gestalten. Besonders wichtig wäre mir dabei, auch den Wasserstoff ideologie- und farbenfrei im Sinne von „low – very low – zero carbon“ in den Handel einzubeziehen und sich Gedanken über die Vernetzung der globalen Volkswirtschaften auch in diesem Bereich zu machen. Ich freue mich, dass EEX plant, hier einen Preisindex zu lancieren und so zum Handel dieses für die Transformation der Wirtschaft so wichtigen Energieträgers einen entscheidenden Beitrag zu leisten. Schließlich geht es um CO₂-Einsparung, nicht um ideologisch erwünschte Energieerzeugung.“

Das Angebot der EEX-Gruppe umfasst den Handel mit Strom, Erdgas, Umweltprodukten, Fracht und Agrarprodukten sowie Clearing- und Register-Dienstleistungen. Die EEX ist Mitglied der Gruppe Deutsche Börse AG.