Besuch bei der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co KG

28.04.2023

ROCK: Industrie in Hessen braucht Wasserstoff als Energieträger

  • Vorgaben für Dekarbonisierung bedeuten komplexe Herausforderung
  • Sichere Versorgung mit Strom und Energie braucht Planungssicherheit
  • Versorgung mit Wasserstoff und Strom ist Standortentwicklungsthema

STADTALLENDORF – „Energieintensive Unternehmen wie die Fritz Winter Eisengießerei sind nicht nur weltweit erfolgreich und in Mittelhessen einer der größten Arbeitgeber, sie beschäftigen sich selbst auf beeindruckende Weise mit der Frage, wie die Energieeffizienz gesteigert und der Einsatz von Koks und Gas auf ein Minimum reduziert werden können. Aber das kann so ein mittelständisches Unternehmen nicht ohne technologieoffene Unterstützung durch die hessische Landesregierung schaffen“, sagte René ROCK, Vorsitzender der Fraktion der Freien Demokraten im hessischen Landtag und energiepolitischer Sprecher, anlässlich seines Besuchs bei der Fritz Winter Eisengießerei am 24. April 2023. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Zentralbereiche und CFO, Ulf Michael KRANZ, und Geschäftsführer  und Arbeitsdirektor (CHRO) Klaus G. MAGER, erörterte Rock die hochkomplexe Herausforderung für mittelständische Unternehmen, eine sichere und finanzierbare Energieversorgung für ihr Unternehmen bei gleichzeitiger CO2-Reduktion zu gewährleisten.

Wenn aus Stahl bzw. Schrott im Kupolofen hochwertige Gussteile für die weltweite Automobil-, Nutzfahrzeug- und Hydraulikindustrie entstehen, dann werden im Jahr 500.000 Tonnen Altmetall eingeschmolzen und das Werk leistet somit einen ganz entscheidenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum Recycling. Gleichzeitig bedeutet dies einen enormen Energiebedarf und natürlich CO2-Ausstoß. „Als Eisengießerei sind Sie ein energie- und technologieintensives Unternehmen. Die von der Europäischen Union und Bundesregierung vorgegebene Roadmap für die Dekarbonisierung bedeutet, dass Umweltschutz und Energiebedarf in die Werksplanung integriert werden müssen. Wenn eine Eisengießerei wie Fritz Winter den Strombedarf verdoppeln muss, um fossile Energie einzusparen, dann braucht sie die entsprechende Infrastruktur, von Stromtrassen und zuverlässigen Netzbetreibern bis zu Leitungen für Wasserstoff. Die zuverlässige Energieversorgung, insbesondere mit dem Energieträger Wasserstoff, wird hier zum Standortentwicklungsthema. Wir Freien Demokraten fordern nachdrücklich, dass der Mittelstand in Mittelhessen von der schwarz-grünen Landesregierung mit einer Wasserstoffpipeline-Infrastruktur bedacht wird. Von 62 vom Bund geförderten Großprojekten der Wasserstoff-Infrastruktur findet keines in Hessen statt“, kritisierte Rock.

„Wir Freien Demokraten werden ein neues Wasserstoffzukunftsgesetz in den Landtag einbringen, mit dem Erzeugung, Infrastruktur, Nutzung und Forschung von Wasserstoff gefördert werden sollen“, ergänzte Rock. „Am Ende wird sich die Realität durchsetzen, wenn wir den Wohlstand unserer Gesellschaft erhalten wollen. Klimaschutz ohne Wasserstoff ist für die Industrie nicht möglich, die Infrastruktur und die technologischen Möglichkeiten wie Carbon Capture Storage (CCS) müssen schnellstens zur Verfügung gestellt werden.“