Besuch beim Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik
ROCK: Faktencheck bei Energietransformation ist unerlässlich
- Systemisch-strategische Bedeutung der Energieversorgung ist jetzt im Fokus
- Technologieoffenheit kann CO₂ rasch reduzieren
KASSEL – René ROCK, Vorsitzender der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag und energiepolitischer Sprecher, hat sich am 3. März 2022 beim Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE über den Forschungsstand und Visionen für eine sichere und stabile Versorgung auf der Basis von erneuerbarer Energien zusammen mit ausgebauten Netzen, mehr flexiblen Lasten durch Elektromobilität und Wärmepumpen sowie verschiedenen Speichertechnologien und Ausgleichskraftwerken informiert. Dabei wurde auch die Rolle von grünem, also mit erneuerbarem Strom erzeugtem, Wasserstoff beleuchtet.
Das IEE in Kassel forscht für die Transformation der Energiesysteme und entwickelt Lösungen für technische und wirtschaftliche Herausforderungen, um die Kosten für die Nutzung erneuerbarer Energien weiter zu senken, die Versorgung trotz volatiler Erzeugung zu sichern und die Netzstabilität auf hohem Niveau zu gewährleisten.
Im Austausch mit dem geschäftsführenden Institutsleiter (komm.), Dr. Reinhard Mackensen, und Jochen Bard, Bereichsleiter Energieverfahrenstechnik und Energiespeicher, diskutierte Rock die Möglichkeiten energetischer Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa angesichts der jüngsten Ereignisse mit Bezug auf Russland sowie die Frage, wie Wind- und Solarenergie als fluktuierende Energieträger mit dem Energiesystem vernetzt werden können. „In der Politik muss ich nahe an den Bürgerinnen und Bürgern sein und reale Lösungen finden.“, sagte Rock. „Ein Faktencheck bei der Energietransformation ist unerlässlich. Wie bekommen wir also CO₂-Einsparungen hin, wie reduzieren wir aber auch unsere Abhängigkeit von Ländern wie Russland und gestalten neue Lieferketten, wie wird das wirtschaftlich und wettbewerbsfähig gehen und wie garantieren wir gleichzeitig Grundlastsicherheit und Bezahlbarkeit? Wir suchen nach Werkzeugen, die auch vermittelbar sind.“
Rock verwies auf den Paradigmenwechsel auch in der Energiepolitik angesichts des Kriegs in der Ukraine: „Plötzlich ist die systemisch-strategische Bedeutung der Energieversorgung neu im Fokus. Wir Freien Demokraten plädieren entschieden mit Blick auf den zeitlichen Druck, den der Klimawandel ausübt, für mehr Flexibilität und Technologieoffenheit. Vielleicht müssen wir aktuell noch eine Weile Kohle, Atomkraft und Erdgas nutzen, Wasserstoff ist ebenfalls eine schnelle Alternative, weil die Strukturen der Gasleitungen benutzt werden können. Und neben umsichtigen Ausbau von Solar- und Windkraft blicken wir langfristig auch auf die Kernfusion, deren jüngste Entwicklungen im Bereich der laserinduzierten Trägheitsfusion vielversprechend scheint. Wir müssen die verschiedensten Technologien integrieren.“