Besuch beim Klinikum Fulda
ROCK: Versorgung chronisch kranker Patienten muss verbessert werden
- Klinikum Fulda gehört zu den Tops-Adressen in Hessen
- Bessere Vernetzung und Steuerung der Behandlung durch Bundesvorgaben notwendig
- Chancen der Digitalisierung nutzen
FULDA – Gemeinsam mit Mirja Blömer von der Patientenselbsthilfegruppe Vaskulitis e.V. und dem FDP-Kreisvorsitzenden Mario Klotzsche hat René ROCK das Klinikum Fulda besucht. Rock, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten im Hessischen Landtag und Betreuungsabgeordneter für den Landkreis Fulda, informierte sich im Gespräch mit PD Dr. med. Thomas P. Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda und Prof. Dr. med. Peter Kern, Direktor der Medizinischen Klinik IV für klinische Immunologie, Rheumatologie und Osteologie über die aktuelle Versorgungssituation bei chronischen Erkrankungen und insbesondere in der ambulanten und stationären Rheumatologie. Ein weiteres Thema waren die aktuell stark gestiegenen Energiekosten, die die Krankenhäuser, aber auch viele Arztpraxen stark belasten.
„Wir erleben aktuell viele Krisen. Erst die Pandemie, nun der Krieg in der Ukraine mit seinen Folgen für die Energieversorgung in Deutschland. Uns ist wichtig, dass darunter nicht die Versorgung von Patientinnen und Patienten leidet. Die Krankenhauslandschaft in Hessen ist in Bewegung. Gleichzeitig nehmen die Versorgungslücken, auch im niedergelassenen Bereich, zu. Deshalb müssen wir über neue integrierte Versorgungsstrukturen reden, bei denen niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser, Hausärzte und Spezialisten noch enger zusammenarbeiten. Das gilt ganz besonders für das Thema Rheuma und andere chronische Immunsystemkrankheiten, denn hier ist der systemische Blick auf alle Erkrankungen von entscheidender Bedeutung“, erklärte Rock.“
„Krankenhäuser können steigende Kosten nicht einfach weitergeben, das ist angesichts der heftigen Inflation in allen Bereichen ein ernstes Problem. Hinzu kommen die Schwierigkeiten der Vergütung beratungsintensiver systemischer Immunkrankheiten im Rahmen von Fallpauschalen, der Mangel an Spezialisten, mangelnde Digitalisierung und eine überbordende Bürokratisierung. Die grundsätzliche Lage der Krankenhauslandschaft hat sich trotz des finanziellen Drucks nicht geändert“, konstatierte Rock. „Der Staat kann sich weiter verschulden und Geld zuschießen. Wenn die medizinische Versorgung jedoch nicht effizienter strukturiert wird, können keine neuen Lösungen entstehen, besonders nicht für Menschen mit schweren Erkrankungen. Ich bin deshalb beeindruckt von der Initiative der Rheumatologie, die Unterversorgung hier in der Region Osthessen mit einem interdisziplinären Netzwerk aus der Rheumatologie des Klinikums, 10 Fachärzten und 170 Hausarztpraxen zu beheben. Das kann ein Vorbild für ganz Hessen sein“, unterstrich Rock.
Mit Blick auf die hohen Energiekosten, die gerade für Krankenhäuser eine kritische Belastung darstellen, bemerkte Rock: „Es ist unverantwortlich, jetzt aus der Gaskrise auch noch eine Stromkrise zu machen. Wir müssen deshalb alle vorhandenen Kapazitäten für die Stromerzeugung nutzen. Im Rahmen der anstehenden Beratungen über Unterstützungsmaßnahmen des Landes sehen wir auch die Verantwortung für die hessischen Krankenhäuser. Die Landesregierung muss hier unbürokratische Hilfestellung geben, um die finanzielle Lage der Häuser zu stabilisieren. Besonders die kommunalen Krankenhausträger, diesem Fall die Stadt Fulda, haben in dieser schwierigen Zeit einen Anspruch auf Unterstützung.“