Hessische Kommunen haben einen Bildungsauftrag
Herbsttour zu Kindertagesstätten in Hessen
Die hessischen Kommunen haben einen Bildungsauftrag
- René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, und Axel Vogt, FDP Ortsvorsitzender und Mitglied der Gemeindevertretung, besuchen Kindertagesstätte Forsthaus und Schulbetreuung in Egelsbach
- Ressourcenausbau und Qualität vor Kostenfreiheit der frühkindlichen Bildung
- Stärkung der Partnerschaft zwischen Eltern und Kitas
EGELSBACH – René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, hat am 16 Oktober 2017 zusammen mit dem FDP Vorsitzenden und Mitglied der Gemeindevertretung von Egelsbach, Axel Vogt, die städtische Kindertagesstätte Forsthaus sowie die Schulbetreuung an der Ganztagsgrundschule Wilhelm-Leuschner-Schule in Egelsbach besucht. Im Gespräch mit Bürgermeister Jürgen Sieling, der Stellv. Amtsleiterin des Amtes für soziale und öffentliche Einrichtungen, Heike Vetter, der Kita-Leiterin Silvia Dressendörfer und der Leiterin der Schulbetreuung, Claudia Pulwer, diskutierte Rock, mit welchen politischen Maßnahmen frühkindliche Bildung in den Kommunen gestärkt und intensiviert werden kann.
„Das überstürzt eingeführte schwarz-grüne Wahlgeschenk der kostenfreien Kitas wird weder bei den Kindern noch bei den Kindertagesstätten ankommen, das ist eine große Fehlentwicklung“, kritisierte Rock. „Wir brauchen in der Tat Investitionen des Landes Hessen in die frühkindliche Bildung, aber bitte in den Aufbau von Ressourcen und neuen Möglichkeiten der Qualität. Die Entlastung der Eltern ist nur scheinbar, denn am Ende müssen sich die Kommunen über Steuern das Geld wieder zurückholen.“
„Die FDP entwickelt in der Landtagsfraktion gerade eine Gesetzesinitiative, die uns nach einer erfolgreichen Landtagswahl im nächsten Jahr die Gelegenheit geben wird, seitens des Landes die Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen der Kommunen zu stärken. Für mehr Qualität und Ressourcen will die FDP jedes Jahr 100 Mio. € zusätzlich in die frühkindliche Bildung investieren.
1. Wir wollen die Eltern und Kommunen dabei unterstützen, die Kinder in der Nähe des Arbeitsortes der Eltern unterzubringen. Das Land zahlt dann eine Pauschale an jene Kommunen, die Kinder aus anderen Kommunen aufnehmen.
2. Wir werden die Eltern und die Partnerschaft zwischen Eltern und Kitas stärken. Wenn es so etwas wie einen Landeselternbeirat für Kitas gibt und Eltern für die Bedeutung frühkindlicher Bildung sensibilisiert sind, dann haben Eltern viel mehr Gewicht in der politischen Debatte. Es entsteht dadurch auch Druck auf die Kommunen, Qualitäts- und Migrationspauschalen verbindlich den Kitas zukommen zu lassen.
3. Freistellung von Leitungszeit und mehr Erzieher/innen für die Gruppen. Das Land muss sich zudem mehr Gedanken über Ausbildungsvarianten für Erzieher machen. Auch kompetente Fachkräfte müssen als Seiteneinsteiger einen qualifizierten Weg gehen können.
4. Der Übergang von der Kita zur Schule soll durch eine Weiterführung der „Qualifizierten Schulvorbereitung“ (QSV) erleichtert werden.
5. Verbindliche Regeln für die Inklusion. Alle Kinder müssen nach ihrem jeweiligen Bedarf gefördert.“
„Wer mit der FDP nach der Landtagswahl koalieren will, muss diesen Weg mitgehen“, unterstrich Rock. „Wir wollen die Verantwortung in der Kommune vor Ort lassen und wünschen uns, dass sich das Selbstverständnis der Kommune als Träger eines Bildungsauftrags auch vermehrt in der Einrichtung von Bildungsausschüssen äußern wird.“