Kita-Tour in Babenhausen

Gemeinsam verantwortlich für die Zukunft der Kinder in Hessen

  • René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, besucht zusammen mit Vertretern der FDP-Fraktion des Stadtparlaments die ASB-Kindertagesstätten Hergersheim und Wichtelwald
  • Kitas fordern Politiker, die zwischen Betreuung und Bildung unterscheiden können
  • FDP will nach Landtagswahl in Qualität von Krippen und Kitas investieren

BABENHAUSEN – René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, hat am 16. August 2018 zusammen mit Manfred Willand, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Stadtparlament, Milena Scinardo, Fraktionsgeschäftsführerin und Annette Funk, Mitglied im Ortsbeirat Kernstadt, die Kindertagesstätten Hergershausen und Wichtelwald des Arbeiter-Samariter-Bunds besucht. Sie wurden von den Kitaleiterinnen Eva-Maria Hartmann und Sabine Penther sowie Fachbereichsleiterin Martina Barz und Bürgermeister Achim Knoke durch die Kitas geführt. In einem anschließenden Fachgespräch wurden die aktuellen Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung erörtert.

Rock zeigte sich davon beeindruckt, wie beide Kindertagesstätten trotz aller aktuellen Erschwernisse besondere Schwerpunkte setzen und diese auch mit großem Engagement anbieten. So hat die Kita Hergeshausen eine Medienebene, in der Vorschulkinder in Ergänzung zum traditionellen pädagogischen Angebot mit Digitalkamera, PC und CD-Player eine sinnvolle, selbstbestimmte, sachgerechte und sozial verantwortliche Mediennutzung lernen können. In der Kita Wichtelwald wird großer Wert auf die sprachliche Förderung der Kinder gelegt, u.a. durch die Teilnahme am Bundesprogramm „Sprachkitas“. „Sogar die Unterbringung von Räumlichkeiten in Containern und Personalmangel halten Sie nicht davon ab, den Ihnen anvertrauten Kindern besondere Chancen und Fördermöglichkeiten anzubieten“, sagte Rock. „Ihr Einsatz unter den schwierigen Bedingungen in Hessen ist wirklich bemerkenswert“.

Im sich anschließenden Fachgespräch verwies Rock auf die anhaltende Mangelsituation in der frühkindlichen Bildung in Hessen. „Das Dreieck Bildung, Erziehung, Betreuung kippt“, stimmte er seinen Gesprächspartnern zu, „und zwar in Richtung Betreuung. Das ist für die Chancengerechtigkeit aller Kinder aber entschieden zu wenig. Kindertagesstätten sind Bildungsorte, keine Aufbewahrungsstätten. Während die schwarz-grüne hessische Landesregierung jetzt noch einmal 310 Mio. € für die Gebührenfreiheit von Kitas ausgibt, setzt sich die FDP für mehr Qualität ein.“

„In Hessen fehlen 10.000 Kitaplätze und 20.000 Krippenplätze“, unterstrich Rock. Wir Freien Demokraten haben daher Handlungsfelder definiert, mit denen wir den Mangel an Erziehern und Plätzen schrittweise beheben und in eine neue Qualitätsinitiative investieren wollen.

1.      Wir wollen auf Landes-, Kreis- und Kommunenebene Elternbeiräte für Kitas einführen, damit Eltern ihre Anliegen und Interessen besser zur Sprache bringen können

2.      Wir wollen das Wahlrecht der Eltern beim Betreuungsort ihrer Kinder dadurch stärken, dass das Land pauschal die Kosten dafür übernimmt, wenn ein Kind in einer anderen Kommune als am Wohnort, z.B. am Arbeitsort der Eltern, in eine Kita geht.

3.      Wir wollen intensiv in die Qualität investieren, von der Freistellung der Leitung bis zu mehr Vorbereitungszeit, einem verbesserten Gruppenschlüssel bis zu einer höheren Qualitätspauschale, die den Kitas selbst überlässt, was sie in der Sachausstattung benötigen und anschaffen wollen.

4.      Wir überlegen, wie bei einem dualen Studium Praxis und Theorie von Anfang an zu verbinden, und damit schon während der Ausbildung den Erzieherberuf auch finanziell attraktiver zu machen.

5.      Wir überlegen die Wiedereinführung der qualifizierten Schulvorbereitung, damit der Übergang von Kita zur Schule gelingt und die Fachkräfte in Kita und Schule voneinander lernen können.“

Rock begrüßte in der Diskussion die Forderung nach Politikern, die zwischen Bildung und Betreuung unterscheiden können. „Genau deshalb reise ich durch Hessen und besuche die unterschiedlichsten Krippen und Kitas“, bekräftigte er. „Wir sind gemeinsam für die Zukunft unserer Kinder verantwortlich, das Thema frühkindliche Bildung hat keine Zeit mehr. Fördern wir endlich fachliche Kompetenz und den Raum für eine wertschätzende Beziehungsarbeit.“