Kita-Tour in Hanau
Frühkindliche Bildung ist der Schlüssel für eine gute Schulzeit
- René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, besucht zusammen mit dem FDP-Vorsitzenden des Stadtverbands und einem Mitglied des Ortsbeirats die Krippe Kindernest in Hanau
- Vielfalt des Angebots wichtig für Eltern und Kommunen
- Vertrauen der Eltern und gute Arbeitsbedingungen Grundlage für erfolgreiches privates Angebot
HANAU – René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, hat am 27. September 2018 zusammen mit Vorsitzenden der FDP-Stadtverbands, Henrik Statz und dem FDP-Mitglied des Ortsbeirats Nord-West, Arnd Jacobi, die privat betriebene Kinderkrippe Kindernest in Hanau besucht. Gemeinsam mit Inhaberin Susanne Kirchner diskutierten Rock, Statz und Jacobi die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Krippenarbeit und die große Nachfrage für eine Betreuung im Alter von unter drei Jahren.
Rock begrüßte die Vielfalt der der Angebote von Krippen, die durch private Träger mit großem Engagement und hoher pädagogischer Motivation geschaffen wird. „Das Kindernest scheint mir gerade für berufstätige Eltern eine große Unterstützung zu sein, weil Sie beziehungsvolle Betreuung und Räume zum Spielen und spielerischem Lernen mit zeitlicher Flexibilität verbinden“, sagte er. „Sie betonen zu Recht, wie wichtig das Vertrauen der Eltern und eine gelingende Zusammenarbeit ist. Und wir stimmen überein, dass Arbeitsbedingungen und Vergütung, auch in der Ausbildung, entscheidend dazu beitragen, hoch motivierte und engagierte Erzieherinnen und Erzieher zu gewinnen.“
„Wir brauchen in Hessen einen völlig neuen Fokus auf frühkindliche Bildung und deren Qualität“, ergänzte Rock. „Ich bin zu Ihnen gekommen, um zu erfahren, ob wir mit unserer Politik auf dem richtigen Weg sind. Frühkindliche Bildung ist der Schlüssel, damit die Schule funktioniert. In Ihrer Krippe haben die Eltern kein schlechtes Gewissen, sondern wissen Ihr Kind gut aufgehoben. Für mich ist klar, dass es kein einheitliches Gesetz für alle Kitas in Hessen geben kann, dazu sind die Krippen und Kitas zu vielfältig, und das ist gut so. Aber Politik kann die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Zuwendung und Qualität endlich überall die hohen Standards erreichen, die Hessen verdient hat.“
„Wir benötigen ein Leitbild Bildung in Hessen“, forderte Rock. „In Hessen fehlen 7.000 Erzieherinnen und Erzieher, 10.000 Kitaplätze und 20.000 Krippenplätze“, unterstrich Rock. „Die FDP hat Handlungsfelder definiert, mit denen wir den Mangel an Erziehern und Plätzen schrittweise beheben und auf eine neue Qualitätsebene kommen wollen.
1. Wir wollen auf Landes-, Kreis- und Kommunenebene Elternbeiräte für Kitas einführen, damit Eltern ihre Anliegen und Interessen besser zur Sprache bringen können
2. Wir wollen das Wahlrecht der Eltern beim Betreuungsort ihrer Kinder dadurch stärken, dass das Land pauschal die Kosten dafür übernimmt, wenn ein Kind in einer anderen Kommune als am Wohnort, z.B. am Arbeitsort der Eltern, in eine Kita geht.
3. Wir wollen intensiv in die Qualität investieren, von der Freistellung der Leitung, mehr Vorbereitungszeit, einem verbesserten Gruppenschlüssel bis zu einer höheren Qualitätspauschale, die den Kitas selbst überlässt, was sie in der Sachausstattung benötigen und anschaffen wollen.
4. Wir überlegen, wie bei einem dualen Studium Praxis und Theorie von Anfang an zu verbinden, und damit schon während der Ausbildung den Erzieherberuf auch finanziell attraktiver zu machen. Die praxisintegrierte Ausbildung ist der richtige Weg, um neue Potenziale für den Erzieherberuf zu erschließen
5. Wir planen die Wiedereinführung der qualifizierten Schulvorbereitung, damit der Übergang von Kita zur Schule gelingt und die Fachkräfte in Kita und Schule voneinander lernen können.“
Rock reist seit Monaten durch Hessen und besucht die unterschiedlichsten Krippen und Kitas um zu erfahren, was benötigt wird. „Ich erlebe großen Einsatz, Kreativität und Hingabe bei den Fachkräften und den Eltern. Es ist die Aufgabe des Landes Hessen, sie bei Personal, der Platzsituation und einer hochwertigen, beziehungsvollen Betreuung und Förderung zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass Städte wie Hanau mit privaten Einrichtungen wie dem Kindernest zum Wohle des Bildungsstandorts Kommune zusammenarbeiten, und sie nicht als Konkurrenten betrachten“, schloss Rock.