Kita-Tour in Wetzlar
Kinderbetreuung als Bildungs- und Lebenschance
- René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, besucht zusammen mit Vertretern der FDP-Fraktion des Stadtparlaments die integrative Kindertagesstätte und Krippe der Lebenshilfe in Wetzlar
- Kitas als Bildungsorte verstehen und entwickeln
- Behutsame Inklusion und hohe Qualität benötigen finanzielle Mittel
WETZLAR – René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, hat am 10. August 2018 zusammen mit Dr. Matthias Büger, Vorsitzender der FDP-Stadtverordnetenfraktion Wetzlar, dem stellvertr. Fraktionsvorsitzenden Dr. Christoph Wehrenfennig und FDP-Stadt-rätin Sigrid Kornmann das Kinderzentrum Wetzlar mit integrativer Kindertagesstätte, Krippe und Frühförderstelle der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg e.V. in Wetzlar besucht. Sie wurden von Gabriele Stein (Vorstand Kinder), Melanie Ott (Leitung Frühförderstelle), Angelika Möller (Leitung Kinder- und Familienzentrum) und Nadine Sommer (Leitung Kinder- und Familienzentrum) begrüßt und umfassend informiert.
Rock zeigte sich von der Einrichtung und der Kompetenz der Leitung von Kita und Frühförderung in der Bildung, Erziehung und Förderung von Kindern mit und ohne Behinderung beeindruckt. „Ihre behutsame Inklusion mit kleinen Gruppen und ihre miteinander vernetzten Beratungs- und Födereinrichtungen zeigen ihre lange Erfahrung mit Inklusion“, sagte Rock. „Wenn wir allen Kindern in Hessen wirkliche Bildungschancen geben wollen, dann müssen wir in Qualität, Quantität und Vielfalt investieren, in Hessen haben wir da jetzt fünf Jahre Stillstand erlebt. Die FDP wird sich nach der Landtagswahl intensiv für frühkindliche Bildung einsetzen. Und ich werbe jetzt schon auf meinen Touren durch Hessens Kindertagesstätten dafür, dass Kitas und Kommunen sich als die Bildungseinrichtungen begreifen, die sie sind.“
„In Hessen fehlen 10.000 Kitaplätze und 20.000 Krippenplätze“, unterstrich Rock. Wir Freie Demokraten haben daher Handlungsfelder definiert, mit denen wir den Mangel an Plätzen schrittweise beheben und in eine neue Qualitätsinitiative investieren wollen.
1. Wir wollen auf Landes-, Kreis- und Kommunenebene Elternbeiräte für Kitas einführen, damit Eltern ihre Anliegen und Interessen besser zur Sprache bringen können
2. Wir wollen das Wahlrecht der Eltern beim Betreuungsort ihrer Kinder dadurch stärken, dass das Land pauschal die Kosten dafür übernimmt, wenn ein Kind in einer anderen Kommune als am Wohnort, z.B. am Arbeitsort der Eltern, in eine Kita geht.
3. Wir wollen intensiv in die Qualität investieren, von der Freistellung der Leitung bis zu mehr Vorbereitungszeit und einer höheren Qualitätspauschale, die den Kitas selbst überlässt, was sie benötigen und anschaffen wollen.
4. Wir überlegen, wie bei einem dualen Studium Praxis und Theorie von Anfang an zu verbinden, und damit schon während der Ausbildung den Erzieherberuf auch finanziell attraktiver zu machen.“
„Ja, Kinderbetreuung kostet Geld“, fügte Rock hinzu, aber hier geht es um Bildungseinrichtungen, die in den entscheidenden ersten Jahren unser Kinder die Grundlagen für ein gutes und sinnerfülltes Leben legen.“
Das Kinder- und Familienzentrum mit einem weit gefächertem Netzwerk im Sozialraum, bietet Kindern und Familien, orientiert an den subjektiven Bedürfnissen, den objektiven Bedarfen und unter Einbeziehung der Potenziale aller Mitwirkenden einen Bildungs-, Beteiligungs- und generationsübergreifenden Begegnungsraum. Es werden Kurse und offene Treffs angeboten. Vom Babyschwimmen über Babytreff zu Kindermusikangeboten gibt es vielfältige Möglichkeiten. Seit dem Jahr 2012 wird das Kinder- und Familienzentrum vom Hessischen Sozialministerium gefördert.
Die Kindertagesstätte des inklusiven Kinder- und Familienzentrums der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg e.V. bietet Kindern im Alter von einem halben Jahr bis zum Schuleintritt ganzheitliche Betreuung, Bildung und Förderung. In vier integrativen Gruppen bis zum Schuleintritt und zwei Gruppen für Kinder unter 3 Jahren (U3) werden aktuell 82 Kinder mit und ohne Behinderung/ Entwicklungsverzögerungen betreut. Die Konzeption beruht auf dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan. Die Pädagogik steht für einen ganzheitlichen, ressourcenorientierten Blick auf das Kind und das frühe inklusive Lernen.
Die Frühförderstelle befindet sich unter dem Dach des Kinder- und Familienzentrums am gleichen Standort. In der offenen Anlaufstelle können sich alle Eltern, die sich Sorgen um die Entwicklung ihrer Kinder machen beraten lassen. Mit dem heilpädagogischen Förderangebot unterstützt die Frühförderstelle ca. 200 Familien im südlichen Lahn-Dill-Kreis. Es ist ein Angebot für behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder.