René Rock bei Limesschule in Hanau-Großauheim
Grundschulen brauchen Ressourcen für gegenwärtige Herausforderungen
- René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, trifft sich mit Schulleiter, Klassenlehrerin und der für die Schule zuständigen Schulaufsichtsbeamtin in der Limesschule Hanau-Großauheim
- Unterricht mit Mix aus Flüchtlingskindern, Kindern mit Migrationshintergrund und/oder mit Förderbedarf benötigt Fachkräfte, neue Übergänge und mehr Sinn für die Wirklichkeit an hessischen Schulen
- Kindeswohl, Machbarkeit und gute Bildung nicht dem Zufall überlassen
HANAU-GROßAUHEIM – René Rock, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, hat am 9. November 2017 die Grundschule Limesschule in Hanau-Großauheim besucht. Mit Schulleiter Thorsten Rauch, Klassenlehrerin Jessica Bastian und der für die Schule zuständigen Aufsichtbeamtin des Staatlichen Schulamtes, Frau Schulamtsdirektorin Ina Vaupel, besprach Rock, wie die Landespolitik Grundschulen dabei unterstützen kann, den Unterricht so zu gestalten, dass er bei einem sehr hohen Anteil von spontan eintreffenden Flüchtlingskindern, Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern mit Förderbedarf allen Kindern gerecht wird.
„Ich bin wirklich persönlich zutiefst beeindruckt, was hier das Lehrpersonal jeden Tag mit hohem persönlichen Einsatz flexibel und fokussiert leistet“, sagte Rock. „Besonders freue ich mich, dass es in der Limesschule jetzt eine Intensivklasse gibt, die die Kinder in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen erst einmal für den Unterricht vorbereitet. Alle Kinder von Flüchtlingen und Migranten sind schulpflichtig, aber die wenigsten sind auf einen Schulbesuch vorbereitet. Die Politik muss darüber nachdenken, ob wir nicht neue Schnittstellen zwischen Kindergarten und Schule schaffen und auch Altersgrenzen neu definieren“.
„Wir müssen alles tun, um das Wohl der Kinder sicherzustellen, sie in die Schule zu integrieren und das so, dass auch die schon leistungsfähigen Kinder sich voll entwickeln können. Bildungspolitik ist Zukunftspolitik, nur so können wir später Schulverweigerung, Schulabbrüche und in der Konsequenz nicht integrierte Parallelwelten verhindern. Wir brauchen ein neues Netzwerk von Kindergarten, Schule, Sozialbehörden, Jugendhilfe, Eltern und Lehrern, damit Kinder ihr Recht auf Bildung wahrnehmen können. Ich bin heute in der Limesschule, um zu hören, was Sie von der Politik brauchen, um Unterricht inhaltlich gut und menschlich mit Fürsorge durchführen zu können.“
Das Thema Ressourcen in Form von Lehr- und Fachkräften sowie Räumlichkeiten für die unterschiedlichsten Klassen und Gruppen hat für die Grundschulen aktuell höchste Bedeutung. Hinzu kommt die Notwendigkeit, die Schnittstelle zum Kindergarten neu zu definieren und die Einschulung je nach Niveau der Kinder flexibel zu gestalten, statt ausschließlich nach Kriterien des Alters vorzugehen.
„Hessen muss dringend mehr Geld in Bildung investieren“, forderte Rock. „Flüchtlingskrise und Inklusion haben die Herausforderungen viel schneller wachsen lassen als die Ressourcen. Deutschland investiert 900 Mrd. € jährlich in Sozialausgaben, aber nur 125 Mrd. in die Bildung. Das ist eine Katastrophe! Die 300 Mio. €, die sich die schwarz-grüne Landesregierung jetzt für die kostenfreien Kitas gönnt, hätte sie in 7.000 Erzieherinnen und Erzieher investieren können! Wir müssen aber weg vom Krisenmodus zurück in die pädagogische Arbeit, wir müssen die Schulleitungen stärken und die vorhandenen Systeme überprüfen und abpuffern. Vor allem aber haben wir in Hessen dafür zu sorgen, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer wieder aus dem Notfallmodus herauskommen. Die Klassen sollen wieder ein Ort werden, an dem Kinder strukturiert, in Ruhe, in verlässlichen Klassenverbänden und in einer Atmosphäre des Vertrauens und der Wertschätzung wieder lernen dürfen und können. Die praktische Machbarkeit, das Wohl der Kinder mit Wissensvermittlung und Bildung zu verbinden, muss wieder hergestellt werden. Deshalb wird sich die FDP weiterhin energisch für neuen Schwerpunkt auf die Bildung in Hessen engagieren.“