Sprachkompetenz ist Grundlage von Bildung
Virtueller Themenabend der FDP Friedrichsdorf
ROCK: Sprachkompetenz ist Grundlage von Bildung
- FDP Friedrichsdorf organisiert virtuellen Themenabend zu frühkindlicher Sprachbildung
- Rock fordert zweite Bildungsreform mit Fokus frühkindliche Bildung
- Vermittlung von Sprech- und Lesekompetenz für alle Kinder ist langfristige Aufgabe
FRIEDRICHSDORF – Der Ortsverband Friedrichsdorf der Freien Demokraten hat am 25. November 2020 im Rahmen eines offenen virtuellen Themenabends die Bedeutung des Erwerbs von Sprachkompetenz im Rahmen frühkindlicher Bildung diskutiert. Unter der Moderation von Ruth HÜBNER-GERLING, stellv. FDP-Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung und stellv. Vorsitzende im Ausschuss für Jugend, Soziales, Sport und Kultur erörterten der Vorsitzende der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, René ROCK, und Dr. Kristina EDEL Geschäftsführerin der ‚Initiative Sprache, Lesen, Lernen e.V.‘ zusammen mit den Teilnehmern die essenzielle Bedeutung einer umfassenden Sprachkompetenz für die Lebenschancen aller Kinder.
Rock unterstrich in seinem Beitrag, dass Bildung die wertvollste Ressource von Menschen sei: „Der Erwerb von Sprech- und Lesekompetenz ist die grundlegende Voraussetzung von Bildung und deshalb ist es so wichtig, auf diesem Gebiet für alle Kinder, gleichgültig ob Migrationshintergrund oder nicht, einen Schwerpunkt zu setzen. Eltern sind heute berufstätig und liefern dem Land Hessen Steuern. Und doch werden die Kommunen bei der Finanzierung qualitativ hochwertiger Bildungskonzepte für Kitas alleine gelassen. Hessen gibt lieber Geld für Soziales aus, als durch Bildungsausgaben dafür zu sorgen, dass Menschen später ihr Leben selbstständig und ohne Hilfe gestalten können.“
Rock plädierte erneut für die von den Freien Demokraten unter deren Regierungsbeteiligung initiierte Qualifizierte Schulvorbereitung mit Einzelbeobachtung und Sprachscreening. „Wir sollten uns überlegen, inwiefern es sinnvoll wäre, dem letzten Kindergartenjahr eine höhere Verbindlichkeit zu geben und die Kinder wirklich gezielt auf das erste Schuljahr vorzubereiten. Damit erhalten die Kinder eine faire Chance auf einen guten Schulstart. Wir benötigen dringend eine zweite Bildungsreform, die eine bessere Unterstützung von Pädagogik, Personal, Räumlichkeit und Weiterbildung ermöglicht und den Spracherwerb in den Fokus nimmt. Die hessische Landesregierung muss Kindertagesstätten endlich als Bildungseinrichtungen ansehen und dafür eine entsprechende Bildungspolitik entwickeln. Die Elternbeteiligung muss auf allen Ebenen sichergestellt sein. Für das Thema Mehrsprachigkeit in den Kitas fehlen ebenfalls Zieldefinition und Konzept.“
Dr. Edel und Rock waren sich einig, dass die Förderung der Bildungssprache und Lesekompetenz ein langfristiger Prozess sei und das korrekte Erlernen einer Sprache über Beziehungspersonen, d.h. Eltern und Erziehungspersonal in den Kitas, erfolgt. „Ich plädiere für eine regelmäßige, kontinuierliche Unterrichtung von Sprache an den Kitas, sowohl für Kinder mit Migrationshintergrund als auch für alle anderen, denn der Unterschied zwischen mündlicher und schriftlicher Sprache ist gerade im Deutschen sehr hoch. Sprache braucht den gesteuerten Input durch erwachsene Bezugspersonen. Dann sind sie gut vorbereitet für die Schule. Denn in der ersten und zweiten Klasse entscheidet sich, ob der Lese- und Schreibprozess funktioniert und die Kinder am Wissenspool der Schule langfristig teilhaben können“, betonte Dr. Edel.