Unbürokratische Vergabe ist Herzenssache

Im Gespräch mit dem Hessischen Handwerkstag

  • Hessisches Vergabe- und Tariftreuegesetz als Herausforderung für Handwerksbetriebe
  • Digitalisierung und Zuwanderung unterstützen bei Fachkräftemangel
  • Zukunft durch Bürokratieabbau und gelungene Unternehmensnachfolge

WIESBADEN – Vertreter des Hessischen Handwerkstages haben am 21. Januar 2020 die Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag besucht. Fraktionsvorsitzender René ROCK und der wirtschafts- und industriepolitische Sprecher, Dr. Stefan NAAS, diskutierten mit HHT-Präsident Bernd Ehinger, HHT-Geschäftsführer Bernhard Mundschenk sowie Ralph Limbacher, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Kreishandwerkerschaften, und Wolfgang Kramwinkel, Präsident Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks, die notwendigen politischen Rahmenbedingungen für ein auch zukünftig erfolgreiches Handwerk in Hessen.

„Die Betriebe des hessischen Handwerks sind nicht nur Garant für Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung in Hessen, sondern sorgen durch ihre Vielfalt für eine gesunde Basis unseres Wohlstands“, unterstrich Rock. „Wir nehmen im Gespräch sehr deutlich wahr, dass der Fachkräftemangel, die Digitalisierung, die Verkehrspolitik und erfolgreiche Unternehmensnachfolge für sie Kernpunkte einer erfolgreichen Zukunft sind. Ihre Überlegungen zu einem praktikablen, der Wirklichkeit angemessenen und verbindlichen Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetz nehmen wer gerne auf. Das Vergabegesetz trifft in seiner jetzigen Form das Handwerk direkt ins Herz. Wir brauchen eine gesteuerte Zuwanderung von Fachkräften, die Handwerksbetriebe müssen bei der Digitalisierung unterstützt werden, die Verkehrspolitik muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt und die Vergabe von öffentlichen Aufträgen muss so möglich sein, dass auch kleinere Handwerksbetriebe sinnvoll teilnehmen können. Wenn es so ist, dass Handwerker froh sind, wenn sie öffentliche Aufträge nicht brauchen, dann macht Hessen etwas falsch.“

„Ein hoch qualifizierter Handwerker will arbeiten, und nicht Formulare ausfüllen“, betonte Dr. Naas. „Wir laufen sonst Gefahr, dass gerade die kleinen Betriebe wie der gute Bäcker vor Ort zumachen, weil sie keine Lust mehr auf Bürokratie haben. Und der Handwerker als Unternehmer möchte sein Lebenswerk in gute Hände übergeben, statt mangels Nachfolge schließen zu müssen. In der Tat sind auch bei erfolgreichen Unternehmensübergängen die Sicherung des Fachkräftebedarfs und Unterstützung bei der digitalen Weiterentwicklung Schlüsselvoraussetzung. Wir Freien Demokraten fordern schon lange eine Exzellenzinitiative Berufliche Bildung und eine Sensibilisierung für die Thematik der Unternehmensnachfolge.“